Bodenversiegelung: Was gilt als versiegelte Fläche?
Der Beitrag basiert auf fundierter Recherche, stellt aber keine juristische oder steuerliche Beratung dar. Bei spezifischen Fragen sollten Sie sich an einen Juristen oder Steuerberater wenden.
Bodenversiegelung heißt, dass eine Fläche luft- und wasserdicht bedeckt wird. Das ist zum Beispiel bei Straßen, Parkplätzen und Gebäuden der Fall. Somit werden bei jedem Bau eines Gebäudes Flächen versiegelt. Zusätzlich zur Gebäudefläche zählen auch Terrassen, Garagen und eventuell Gehwege auf Ihrem Grundstück dazu.
Welche Flächen gelten als versiegelt?
Von einem Grundstück darf nie die komplette Fläche verbaut werden. Das heißt, dass die Bodenversiegelung beschränkt ist. Als versiegelt gelten zum Beispiel die Grundflächen eines Gebäudes oder einer Garage. Je nach Baumaterial werden auch weitere Flächen mit berechnet.
Die Bodenversiegelung wird in drei Kategorien aufgeteilt: leicht, stark und vollversiegelt.
- wenig bis leicht versiegelt (Natursteinpflaster mit weiten Fugen, wassergebundene Splitt- oder Schotterflächen)
- stark versiegelt (Steine, Pflaster, Rasenfugenpflaster)
- vollversiegelt (asphaltierte und betonierte Flächen mit Fugenvollguss)
Wie viel Fläche darf versiegelt werden?
Die rechtliche Grundlage für die Bodenversiegelung ist im Baurecht (Achtung: dieses ist in jedem Bundesland unterschiedlich) und im Bebauungsplan der jeweiligen Gemeinde festgehalten.
Um auszurechnen, wie viel Fläche versiegelt werden darf, brauchen Sie die Grundflächenzahl (GRZ). Diese ist im Bauplan angegeben. Sie wird mit der Grundstücksgröße multipliziert und das Ergebnis entspricht dann der maximalen Größe der Fläche, die versiegelt werden darf.
Auswirkung der Bodenversiegelung
Die Auswirkungen der Bodenversiegelungen sind unterschiedlicher Natur.
Zum einen beeinflusst es den Wasserhaushalt. Denn Regenwasser versickert schlecht und somit werden die Grundwasservorräte nicht aufgefüllt.
Zum anderen steigt das Risiko örtlicher Überschwemmungen. Denn je mehr Flächen versiegelt sind, desto mehr Regenwasser wird über die Kanalisation abgeleitet. Da diese aber nicht unendlich viel Wasser aufnehmen und transportieren kann, tritt das überschüssige Wasser wieder aus.
Das kann zu heftigen Überschwemmungen auf den Straßen, aber auch in Ihrem Keller oder Erdgeschosses Ihres Hauses führen.
Außerdem kann Wasser auf versiegelten Flächen nicht verdunsten. Deswegen wird immer Sommer die Luft nicht so gut abgekühlt. Je mehr Grünfläche Sie haben und je weniger Boden Sie versiegeln, desto angenehmer wird es für Sie im Sommer.
Wie viel ist Ihre Immobilie Wert?
Erfahren Sie, wie viel Geld Sie bei einem Verkauf Ihrer Immobilie erhalten. Der Bericht ist zu 100 % kostenlos.
Bodenversiegelung: Kosten
Eine zu hohe Bodenversiegelung greift in Ihre persönliche Brieftasche. Denn Niederschlagswasser, das auf Ihrem Grundstück durch versiegelte Flächen nicht versickert, fließt in die Kanalisation.
In vielen Gemeinden muss mittlerweile, gesondert vom Trinkwasserverbrauch, eine Niederschlagsgebühr bezahlt werden. Denn das Ableiten von Regenwasser kostet Geld und die Kosten werden an Privateigentümer weitergeben.
Je weniger Regenwasser auf Ihrem Grundstück versickert, desto mehr wird in die Kanalisation abgeleitet und desto teurer wird Ihre Niederschlagsgebühr. Es ist also von Vorteil für Sie, wenn Sie so wenig Boden versiegeln wie möglich.
Grundstücksgestaltung: wenig Flächen versiegeln
Bei der Grundstücksgestaltung sollten so wenig Flächen wie möglich versiegelt werden. Bei Garagen, Terrassen und Wegen sollten Sie wenn möglich wasserdurchlässige Oberflächenbeläge nutzen.
Auch Flächen, die eigentlich als vollversiegelt gelten, wie zum Beispiel das Haus- oder das Garagendach, können durch eine Begrünung als teilversiegelt gelten. Das wirkt sich positiv auf die Berechnung der Niederschlagsgebühr aus.
Je weniger Boden versiegelt ist, desto mehr Geld können Sie sparen.
Sollten Sie es in Erwägung ziehen ihre Immobilie an Ihre Kinder zu verkaufen, sollten Sie wissen, worauf Sie achten müssen.