Weil die Zinsen und die Inflation aktuell sehr hoch sind, ist die Nachfrage nach Immobilien vielerorts gesunken. Umso wichtiger ist es, einen Hausverkauf strategisch anzugehen, um für das eigene Haus trotzdem den Bestpreis herauszuholen. Oft unterschätzt wird die Bedeutung, die dem richtigen Preis zukommt, zu dem die Immobilie angeboten wird. Warum ein angemessener Verkaufspreis bei Immobilien so wichtig ist und wie Sie den richtigen Angebotspreis für Ihr Haus am besten festlegen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Der Beitrag basiert auf fundierter Recherche, stellt aber keine juristische oder steuerliche Beratung dar. Daher sollten Sie sich bei spezifischen Fragen an einen Juristen oder Steuerberater wenden.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung einer realistischen Immobilienbewertung
Ein Haus ist für viele Menschen mehr als eine Kapitalanlage. Stattdessen sind viele Erinnerungen und Emotionen mit einem Haus verknüpft. Hier sind vielleicht die Kinder groß geworden und haben ihre ersten Schritte gemacht. Viele Familienfeste fanden in den eigenen vier Wänden statt und das Herz hängt an den vertrauten Räumen. Beim Hausverkauf verleitet dies allerdings dazu, den Wert einer Immobilie nicht richtig einschätzen zu können. Der Wunschpreis weicht leider oft deutlich vom realistischen Marktwert ab.
Deshalb ist eine professionelle Immobilienbewertung die beste Grundlage, um einen angemessenen Angebotspreis für eine Immobilie festzulegen. In eine professionelle Immobilienbewertung fließen verschiedene Faktoren ein, wie Größe, Lage, Zustand und Markttrends. Emotionale Bewertungen bleiben hingegen außen vor, denn diese werden von potenziellen Kunden nicht gesehen und werden auch nicht bezahlt.
Abgesehen von der Größe der Immobilie sollten folgende Faktoren bei einer Immobilienbewertung berücksichtigt werden:
- Lage der Immobilie: Die Lage der Immobilie spielt eine entscheidende Rolle. Immobilien in begehrten Gegenden erzielen tendenziell höhere Preise.
- Marktwert: Der Marktwert ist der geschätzte Betrag, den ein Käufer bereit ist, unter normalen Marktbedingungen zu zahlen. Er wird durch vergleichbare Verkäufe ähnlicher Immobilien in der Umgebung oder andere Bewertungsverfahren bestimmt.
- Angebot und Nachfrage: Ein angemessener Verkaufspreis reflektiert die aktuelle Marktlage, also wie viele ähnliche Immobilien auf dem Markt verfügbar sind und wie hoch die Nachfrage nach solchen Objekten ist.
- Zustand des Hauses: Der physische Zustand der Immobilie beeinflusst ebenfalls den Preis. Neben dem Sanierungs- und Renovierungsbedarf spielt auch die Ausstattung der Immobilie eine große Rolle für eine angemessene Preisfindung.
- Zukünftige Entwicklungen: Potenzielle Entwicklungen in der Umgebung, wie geplante Infrastrukturprojekte, können den Wert einer Immobilie steigern oder mindern und sollten beim Verkaufspreis möglichst ebenfalls berücksichtigt werden.
Warum der Preis weder zu hoch noch zu niedrig sein sollte
Ein angemessener Verkaufspreis ist der Preis, der den aktuellen Marktbedingungen entspricht und den realistischen Wert der Immobilie widerspiegelt. Es ist also der Verkaufspreis, den ein Hausverkäufer aller Wahrscheinlichkeit nach für ein bestimmtes Haus erzielen kann. Den richtigen Verkaufspreis festzulegen, ist von großer Bedeutung.
Das kann passieren, wenn der Verkaufspreis zu hoch angesetzt wird
- Langgezogener Verkaufsprozess durch weniger Interessenten: Bei einem zu hohen Angebotspreis werden sich nur wenige Interessenten finden und der Verkaufsprozess kann sich ewig in die Länge ziehen. Potenzielle Käufer sind gut informiert und vergleichen Angebote, sodass überteuerte Immobilien oft ignoriert werden.
- Weniger Nachfrage durch Filter bei Immobilienportalen: Ein zu hoher Preis kann auch dazu führen, dass die Immobilie bereits durch die eingestellten Suchkriterien vieler Käufer aus dem angezeigten Angebot in Immobilienportalen herausfällt, was die Anzahl der Besichtigungen und Gebote stark reduziert.
- Schlechter Eindruck durch Preissenkungen: Wurde eine Immobilie einmal zu teuer angeboten, muss sie oft im Laufe der Zeit mehrfach im Preis gesenkt werden. Das kann das Interesse der Käufer weiter mindern, weil wiederholte Preisreduktionen als Zeichen von Verzweiflung oder Mängeln an der Immobilie interpretiert werden könnten. Die Immobilie gilt oft als verbrannt, sodass selbst eine Preissenkung keinen Verkaufserfolg mit sich bringt.
Das sind die Konsequenzen, wenn der Verkaufspreis zu niedrig ist
- Kapitalverlust: Wir das Haus zu günstig angeboten, findet sich schnell einen Käufer, aber der Hausverkäufer verschenkt bares Geld. Soll der Verkauf einer Immobilie eine Finanzierungsquelle für zukünftige Investitionen darstellen, um zum Beispiel eine andere Immobilie zu kaufen, reduziert ein zu niedriger Verkaufspreis die verfügbaren Mittel und schränkt somit Ihre zukünftigen Möglichkeiten des Verkäufers ein.
- Finanzielle Schwierigkeiten: Sofern die Immobilie noch mit einer Hypothek belastet ist, könnte ein zu niedriger Erlös vielleicht nicht ausreichen, um die verbleibende Hypothek vollständig abzubezahlen, was den Verkäufer in eine schwierige finanzielle Lage bringen kann. Niemand möchte nach einem Hausverkauf auf Restschulden sitzenbleiben.
- Erweckung von Misstrauen: Ein ungewöhnlich niedriger Preis kann potenzielle Käufer misstrauisch machen. Es könnte die Vermutung entstehen, dass die Immobilie erhebliche Mängel aufweist oder dass der Verkäufer verzweifelt ist, sodass mehr Druck bei den Preisverhandlungen aufgebaut wird, um den Preis weiter zu drücken.
Wie der richtige Verkaufspreis am besten festgelegt wird
Die vorherigen Ausführungen zeigen, dass weder ein zu hoher noch ein zu niedriger Verkaufspreis zu einem befriedigenden Ergebnis führt. Den richtigen Verkaufspreis zu finden, ist also für den Verkaufserfolg viel entscheidender, als allgemein angenommen. Die Preisfindung sollte am besten in zwei Schritten erfolgen:
Wie findet sich die passende Immobilie zum Kauf?
Wenn Sie Ihre Bedürfnisse in Kriterien für die Suche nach einer Immobilie umgewandelt haben, stellt sich die Frage nach der Suche selbst. Wie finden Sie die passende Immobilie? Sie haben entweder die Möglichkeit selber zu suchen, zum Beispiel über Immobilienportale im Internet, Anzeigen in den lokalen Zeitungen oder Sie schalten selber eine Anzeige. Oder Sie beauftragen einen Makler. Im Regelfall hat der Makler einen guten Überblick über den Markt und Expertise auf dem Gebiet, um Sie zu unterstützen.
Beauftragen Sie einen Makler, haben Sie ein Widerrufsrecht von vierzehn Tagen. Sollte der Immobilienmakler Sie nicht über dieses Recht aufklären, verlängert sich das Widerrufsrecht auf ein Jahr und vierzehn Tage. Außerdem wird die Maklerprovision nur fällig, wenn auch ein Kaufvertrag zustande kommt.
Erste Marktbeobachtung und Werteinschätzung
Ein erster Schritt besteht aus einer Marktbeobachtung und der Beschaffung von Vergleichswerten, um ein erstes Gefühl für den tatsächlichen Marktwert zu bekommen. Gerade weil Emotionen beim Verkäufer oft eine Rolle spielen, kann es hier zwar zu einer Ernüchterung kommen, aber eine realistische Preiseinschätzung hilft auch dabei, die Realität besser wahrzunehmen. Außerdem ist es zu empfehlen, den Immobilienmarkt über längere Zeit zu beobachten, um auch Markttrends in die eigenen Schätzungen mit einfließen zu lassen.
Um sich diesen langwierigen Aufwand zu sparen, kann für eine Ersteinschätzung auch gut eine Online-Immobilienbewertung genutzt werden. In der Datenbank von emonto werden beispielsweise verschiedene Daten aus dem Immobilienmarkt gesammelt und für eine kostenlose Bewertung Ihrer Immobilie herangezogen werden. So müssen Sie sich die Marktdaten nicht selbst zusammensuchen und sparen viel Zeit.
Für die Bewertung einer Immobilie gibt es verschiedene Methoden. Wie genau das funktioniert und warum eine Immobilienbewertung wichtig ist, können Sie in unserem Beitrag “Haus bewerten und Immobilie bewerten – So ermitteln Sie den Wert Ihrer Immobilie”
Professionelle Marktanalyse und Immobilienbewertung
In einem zweiten Schritt sollten die Marktanalyse mit den individuellen Merkmalen der eigenen Immobilie in Einklang gebracht werden, um eine erfolgsorientierte Verkaufsstrategie für die Immobilie zu entwickeln. Hier empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Immobilienmakler in der eigenen Region. Ein lokaler Immobilienmakler kennt sich nicht nur mit der Bewertung von Besonderheiten einer Immobilie aus, sondern beobachtet den Immobilienmarkt auch über einen langen Zeitraum hinweg, sodass Markttrends besonders schnell erkannt werden.
Haben Sie die kostenlose Immobilienbewertung von emonto genutzt, werden Ihnen unverbindlich Immobilienmakler aus Ihrer Region empfohlen. So können Sie mit uns direkt mit einem angemessenen Verkaufspreis in eine erfolgreiche Immobilienvermarktung starten.