Wohnungsübergabeprotokoll: Ratgeber für Vermieter
Die Wohnungsübergabe ist ein entscheidender Moment im Vermietungsprozess, der sowohl für Vermieter als auch für Mieter von großer Bedeutung ist. Sowohl beim Einzug, als auch beim Auszug sollte ein Protokoll erstellt werden. Denn ein sorgfältig ausgearbeitetes Wohnungsübergabeprotokoll ist unerlässlich, um mögliche Konflikte und Missverständnisse zu vermeiden. In diesem Ratgeber erfahren Sie als Vermieter, wie sie ein Wohnungsübergabeprotokoll erstellen und worauf Sie dabei achten sollten.
Der Beitrag basiert auf fundierter Recherche, stellt aber keine juristische oder steuerliche Beratung dar. Bei spezifischen Fragen sollten Sie sich an einen Juristen oder Steuerberater wenden.
Wohnungsübergabeprotokoll: Warum ist es nötig?
Das Wohnungsübergabeprotokoll, das bei Einzug in die Wohnung erstellt wird, ist die Referenz für das Protokoll bei Auszug aus der Wohnung. So können Sie als Vermieter feststellen, ob alles in gutem Zustand hinterlassen wurde oder ob der Mieter für eventuelle Schäden aufkommen muss. Auch wenn dieses Protokoll vom Gesetz nicht vorgeschrieben ist, kann es eventuell bei rechtlichen Streitigkeiten helfen, Klarheit zu verschaffen.
Vorbereitung des Wohnungsübergabeprotokolls
Damit Sie ein vollständiges Protokoll haben, sollten Sie sich gründlich darauf vorbereiten. Folgende Punkte gilt es zu berücksichtigen:
- Rechtliche Grundlagen: Informieren Sie sich über die rechtlichen Grundlagen in Ihrer Region. Diese können nämlich unterschiedlich sein.
- Terminvereinbarung: Vereinbaren Sie mit Ihren neuen Mietern einen passenden Termin. Aber geben Sie sich selbst und auch den Mietern genug Vorlaufzeit.
- Vorbereitung der Wohnung: Ihr Mietobjekt muss in einem guten Zustand sein. Falls Reparaturen oder Renovierungen erledigt werden müssen, sorgen Sie dafür, dass dies vor der Übergabe geschieht.
Checkliste für das Wohnungs-
übergabeprotokoll
Damit Sie auch nichts vergessen, kann eine Checkliste hilfreich sein. Somit brauchen Sie diese nur noch abzuarbeiten. Hier listen wir Ihnen essenzielle Punkte auf, die Sie nicht vergessen sollten. Aber je nach Beschaffenheit oder Besonderheiten Ihrer Wohnung, sollten Sie diese Liste ergänzen.
- Schlüssel: Denken Sie daran, alle Schlüssel an Ihre Mieter zu geben. Dazu kann neben dem Haus- und Wohnungstürschlüssel auch der Briefkastenschlüssel und gegebenenfalls die Schlüssel für Keller und Garage gehören.
- Inventar: Stellen Sie sicher, dass alle Möbel und Gegenstände, die im Mietvertrag aufgeführt sind, auch auf dem Wohnungsübergabeprotokoll vorhanden sind.
- Zustand der Wohnung: Überprüfen Sie den Zustand der Wände, Böden, Türen, Fenster und Elektrogeräte. Dokumentieren Sie eventuelle Schäden oder Mängel.
- Zählerstände: Notieren Sie die aktuellen Zählerstände für Strom, Wasser und Gas.
- Funktionalität: Testen Sie, ob die vorhandenen technischen Installationen funktionieren. Damit sind die Heizung, Sanitäranlagen und die Elektrik und weitere technische Installationen gemeint.
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Das Wohnungsübergabe-protokoll
- Datum und Uhrzeit: Wie so viele offizielle Dokumente, sollten Sie das Wohnungsübergabeprotokoll mit Datum und Uhrzeit versehen.
- Anwesende Parteien: Listen Sie die Namen und Kontaktdaten aller anwesenden Personen auf. Falls Zeugen vorhanden sind, sollten Sie diese ebenfalls auflisten.
- Beschreibung des Zustandes: Beschreiben Sie klar, in welchem Zustand sich die Wohnung und das Inventar befinden. Auch Mängel sollten Sie mit auflisten. Um etwaigen Problemen aus dem Weg zu gehen, ist es sinnvoll es ebenfalls fotografisch zu dokumentieren.
- Auflistung: Denken Sie daran, auch die in der Checkliste genannten Punkte mit in das Wohnungsübergabeprotokoll aufzunehmen.
- Unterschriften: Ist alles schriftlich festgehalten, sollten alle anwesenden Personen das Protokoll lesen und anschließend unterschreiben, um die Zustimmung zum festgehaltenen Zustand der Wohnung zu bestätigen.
Weitere Empfehlungen für das Wohnungsübergabeprotokoll
Sowohl Sie als Mieter, als auch Ihre Vermieter haben ein Recht auf eine Kopie des Wohnungsübergabeprotokolls. Sollten Sie während der Übergabe doch noch Mängel festgestellt haben, dokumentieren Sie diese. Zudem ist es von Vorteil eine gemeinsame Frist für die Beseitigung festzulegen. Einen Termin für eine erneute Überprüfung festzulegen, dies schriftlich festhalten und von beiden Parteien unterschreiben lassen ist ebenfalls von Vorteil. Heben Sie alle Dokumente für die Dauer der Vermietung und für eine angemessene Zeit nach der Vermietung auf.
Falls Sie sich unsicher sind, können Sie sich bei einem Anwalt oder einem Hausverwaltungsdienst Hilfe holen.
Die Wohnungsübergabe und die Erstellung des Wohnungsübergabeprotokolls sollte für beide Seiten fair und transparent sein. Denn die schriftliche Erfassung kann sich als hilfreich erweisen, um Streitigkeiten zu vermeiden.
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Was da wirklich hintersteckt, können Sie in unserem Beitrag Warum eine Immobilie nach 10 Jahren verkaufen? nachlesen.